Alles war anders als sonst, aber für jeden gleich.
"Das Virus und die ganze Situation haben mir Angst gemacht. Mir mussten uns zu Hause einsperren, freiwillig.
Sowie es die anderen Leute taten ging auch ich ihnen aus dem Weg, wenn wir uns kreuzten, damit ich sie nicht ansteckte oder angesteckt würde. Ich achtete, aufzupassen und vorsichtig zu sein.
Ich finde es richtig, dass die Cafés geschlossen waren. Unsere Regierung hatte es so beschlossen, also mussten wir uns all an die Regeln halten.
Alles war anders als sonst, aber auch für jeden gleich. Da wurde kein Unterschied gemacht, wir waren alle gleich.
Im Alltag war alles anders. Die Menschen. die gewöhnlich bei mich kommen konnten, kamen nicht mehr. Alles geschah über Telefon, sogar auch mein Arzt. Ich konnte weder in die "Santé-Mentale" gehen noch meinen Kaffee beim Portugiesen abholen.
Das alles setzte mich unter Druck. Es war nicht möglich, das alles zu ändern.
Ich konnte meine Gedanken nicht bremsen, ich dachte: Was kommt noch alles auf uns zu, wann hält das alles auf? Ich stellte mir existenzielle Fragen: Was tue ich jetzt, wenn… Ich war verloren."
Pierrette, Militantin