Die Bewegung ATD Vierte Welt führt Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen, die sich für die Anerkennung der Menschenrechte und die gleiche Würde aller einsetzen. Es handelt sich hierbei einerseits um Personen mit Lebenserfahrung in prekärer Lage oder extremer Armut, andererseits um Personen, die sich mit ihnen solidarisch zeigen.
Vierte-Welt-Aktivmitglieder
Die Menschen, die in Armut leben, sind die Ersten, die sich gegen das Elend wehren. Tagtäglich kämpfen sie für ein besseres Leben. Die Aktivmitglieder schließen sich ATD Vierte Welt an, weil sie sich damit identifizieren. Sie nutzen ihr Wissen und ihre Erfahrungen, um für bessere Lebensverhältnisse, sowohl für sie selbst als auch für zukünftige Generationen, zu kämpfen. Sie setzen sich aktiv dafür ein, dass die ärmsten Menschen in der Gesellschaft gehört und unterstützt werden.
Prekäre Lage und extreme Armut ?
« Die Prekarität zeichnet sich durch die Abwesenheit einer oder mehrerer all derjenigen Sicherheiten – insbesondere der Arbeitssicherheit – aus, die Individuen und Familien ermöglichen, ihren beruflichen, familiären und sozialen Pflichten nachzukommen sowie ihre Grundrechte wahrzunehmen. Die wirtschaftliche und soziale Unsicherheit, die daraus resultiert, kann mehr oder weniger umfassend sein sowie mehr oder weniger schlimme und endgültige Konsequenzen haben. Sie führt zur extremen Armut, wenn sie 1) mehrere Lebensbereiche affiziert, 2) sich zu einem dauerhaften Zustand entwickelt, 3) die Chancen beeinträchtigt, durch die der Mensch seiner Verantwortung nachkommen und seine Rechte selbst geltend machen kann – und zwar in absehbarer Zukunft. »
Freunde und Verbündete
Personen, die mit den Armen solidarisch sind, engagieren sich auf freiwilliger Basis in verschiedenen Bereichen der Bewegung, sei es im Rahmen der Aktionen, sei es in der Verwaltung. Insofern tragen sie dazu bei, die notwendigen Schritte im Hinblick auf ein besseres Zusammenleben einzuleiten.
Indem sie sich mit der Situation der in Armut lebenden Menschen befassen und sich langfristig engagieren, «alliieren» sie sich mit der Vierten Welt. Die Verbündeten bringen den Mut und die Bestrebungen der in extremer Armut lebenden Menschen in ihr Umfeld (Familie, Beruf, Gesellschaftsleben) ein und arbeiten insofern auf eine gerechtere Gesellschaft hin. Durch ihre Freiwilligenarbeit versuchen sie das Bild, das die Gesellschaft von den Armen hat, zu verändern.
Festangestellte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Neben den freiwillig arbeitenden Personen, hat die Bewegung hier in Luxemburg das Privileg auf 5 Festangestellte zurückgreifen zu können. Aufgrund einer Konvention stehen 4 Teilzeitposten zur Verfügung, deren Kosten vom Familien- und Integrationsministerium sowie des Kulturministeriums übernommen werden. Die wichtigste Aufgabe der Festangestellten besteht darin, die verschiedenen Aktionsbereiche zu koordinieren.
Hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (Volontäre)
In der Internationalen Bewegung sind fast 350 hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in rund 25 Ländern aktiv. Sie bezeichnen sich auch als Volontäre und sind in Vollzeit tätig. Sie entscheiden sich dazu, mit den ärmsten Menschen zusammenzuleben, ihnen jederzeit beizustehen, ein einfaches Leben zu führen und zur Schaffung einer Welt beizutragen, in der für Elend und Ausgrenzung kein Platz mehr ist.
Derzeit gibt es keine Volontäre im Luxemburger Team von ATD. Allerdings erfährt das Team je nach Bedarf starke Unterstützung seitens der Volontäre, die in anderen europäischen Ländern aktiv sind, und zwar vor allem im Hinblick auf die Bekanntmachung mit den Familien der Vierten Welt. Sie alle setzen ihren Enthusiasmus, ihre Talente und ihr Know-How in der festen Überzeugung ein, gemeinsam zu einer gerechteren Welt beizutragen.