Europäische Volksuniversität Vierte Welt

Université Populaire Européenne

Für ein Europa wo niemand auf der Strecke bleibt!

Dialog zwischen den europäischen Institutionen und den Bürgern in schwierigsten Verhältnissen.

Die Europäische Volksuniversität Vierte Welt bringt einerseits Delegierte aus verschiedenen europäischen Ländern zusammen, Menschen die Armut erlebt haben, aber auch im Kampf gegen Armut solidarische Mitbürger und andererseits Mitglieder des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses und des Europaparlaments, die politisch Verantwortlichen, Europabeamten und andere Akteure im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung.

Diese Gespräche werden in Luxemburg anlässlich der Volksuniversität Vierte Welt vorbereitet. Eine Delegation nimmt regelmäßig an den Treffen in Brüssel teil.

« …. Zu sehen dass die Politiker, Parlamentarier, sich für unsere Meinung interessieren gibt uns die Hoffnung dass es ein Europa für alle gibt, gerechter, mit mehr Rechten. …. » 

8 novembre 2010

8. November 2010 Europäische Volksuniversität Vierte Welt

« Lasst uns gemeinsam mit der Jugend ein Europa ohne Armut und Ausgrenzung bauen »

Thema das von der Luxemburger Delegation ausgewählt wurde:

« Schule – Ausbildung – Job »

« Die in einem Jugendheim untergebrachten Kinder sind im Hinblick auf eine spätere Arbeitsstelle effektiv benachteiligt. Sie sind deshalb benachteiligt weil man sie daran hindert die erforderliche Ausbildung zu machen. Meine Tochter zum Beispiel wurde nahezu gezwungen eine Lehrstelle als Friseurin anzunehmen obwohl sie eine Ausbildung im Bereich Kindererziehung machen wollte. Aber sie hatte den Mut mit dem Verantwortlichen des Foyers über ihre Vorstellungen zu sprechen – dieser hat schlussendlich zugestimmt, dass meine Tochter zumindest versucht ihren zukünftigen Berufswunsch umzusetzen. »

 

5. März 2012 Europäische Volksuniversität Vierte Welt

« Alle Bürger für ein gegen das Elend aktives Europa »

Die Luxemburger Delegation wurde von dem Europaabgeordneten Charles Goerens begleitet.

« Ausbildung, was muss man machen um seine Diplome anerkannt zu bekommen? Erziehung: keine innovativen Projekte mehr, was gebraucht wird ist Kontinuität – um etwas aufzubauen braucht man Zeit! » Delegation ATD Quart Monde Luxembourg

 « jemand hat gerade gesagt, dass jeder den Ball zurückgespielt bekommt – ich glaube, dass Kompetenzen vom jeweiligen Mitgliedsstaat abhängig sind. Insoweit als diese sich weigern Kompetenzen auf europäischer Ebene grenzüberschreitend anzuerkennen, müssen sie gezwungen werden die Rechte anzuerkennen – eine Verantwortung die beim Staat liegt. » Charles Goerens.

5 mars 2014

5. März 2014 Europäische Volksuniversität Vierte Welt

« Gemeinsam ein Europa ohne Ausgrenzung planen und bauen »

Die Luxemburger Delegation hat im Atelier « EU-Initiative: Kampf gegen den Schulabbruch » mitgearbeitet.

« In den Gymnasien gibt es Tutoren, Lehrer die dies in ihrer Freizeit machen, was gut ist. Ein Bekannter hat mir erzählt, dass er einmal wöchentlich ein Gespräch hat und dass ihm dies sehr hilft. Man kann über seine Sorgen, auch die familiären, sprechen! Es gibt durchaus Lehrer die Respekt verdienen ! »  Vierte Welt Aktivmitglied, ATD Quart Monde Luxemburg

 

14 europapolitische Vorschläge wurden zurückbehalten, unter anderem diese:

 

  • Wir fordern von der EU für alle Menschen, die auf ihrem Territorium leben, einen legalen Status.
  • Wir fordern von der EU alle Staaten zu verpflichten, eine Schulbildung sicher zu stellen die allen gleiche Chancen und Ausbildungsqualität garantieren. Dies unter Vermeidung einer frühen Orientierung und einer Hierarchie, die Ungleichheit fördert. Die erforderlichen Anpassungen müssen unter Beteiligung der Eltern – insbesondere der am meisten ausgegrenzten – definiert werden.
  • Wir fordern von der EU, dass die Empfehlung für die Jugendgarantie eine verbindliche EU-Direktive wird, und dass diese Garantien vor allem auf die am meisten benachteiligten Jugendlichen abzielen.
  • Wir fordern von der EU und den Mitgliedsstaaten menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen, insbesondere in lokalen Unternehmen und Initiativen, die es unqualifizierten Menschen außerhalb des regulären Arbeitsmarktes erlauben, über eine Arbeit wieder vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu werden.
  • Wir fordern von der EU eine Direktive zu erlassen, die auf ausreichende finanzielle Mittel abzielt für alle Menschen die in den Mitgliedsstaaten vom Mindestlohn leben, unter Einbeziehung der Mietkosten.
  • Wir fordern von der EU und den Mitgliedsstaaten permanente Reflexions- und Dialogforen mit den Personen aufzustellen, die Erfahrung im Umgang mit großer Armut haben. Dies gemeinsam mit anderen Partnern um sicherzustellen, dass alle Betroffenen ihren Beitrag zur Definition der politischen Ziele leisten können und die Ergebnisse entsprechend bewertet werden.
  • Wir fordern, dass in dem Mehrjahres-Plan der Agentur der Europäischen Union für Menschenrechte die Verletzung der Menschenrechte durch extreme Armut als separater Punkt explizit aufgenommen wird, unter Einbeziehung der betroffenen Menschen.
  • Wir fordern kurzfristig, dass alle Staaten die Europäische Sozialcharta unterzeichnen und Artikel 30 (das Recht zum Schutz vor Armut und sozialer Ausgrenzung) und Artikel 31 (das Recht auf Wohnung) akzeptieren, sowie ein kollektives Beschwerdeverfahren. Mittelfristig soll die EU dieser Charta beitreten.

19. und 20. Dezember 2016

Europäische Volksuniversität Vierte Welt 2016

« Gemeinsam über ein Europa in Frieden und Würde für alle nachdenken »

Die Teilnehmer der Europäischen Volksuniversität Vierte Welt 2016 haben ein Papier ausgearbeitet mit Vorschlägen, wie ein Mindestlohn allen Bürgern Europas eine menschenwürdige Existenz sichern kann :

  • Das System eines Mindestlohns muss so universal wie möglich gestaltet werden (für alle in Europa lebenden Menschen)
  • Individuelle Gestaltung des Mindestlohns
  • Den Mindestlohn von Wohnungsbeihilfen trennen (da diese an den Haushalt gebunden sind)
  • Die Wohnungsbeihilfen verbessern (die Regelungen für den Mindestlohn sind oft nicht ausreichend zur Zahlung von Miete und Nebenkosten)

Die Mitglieder des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses haben abschließend ihre Unterstützung für diese Vorschläge zugesagt : « Vielen Dank für diese sehr fruchtbare Diskussion, ich habe sehr viel gelernt, so abschließend ein Mitglied des EWSA. Wir möchten Sie bitten weiter zu machen und uns Informationen zur Lösung des Problems zu geben. »

4. Februar 2019 : Université Populaire Quart Monde Européenne

Die Tagung begann mit einem Austausch in Gruppen von gleichgestellten Teilnehmern an Hand der Methode  des Austauschs von Wissen. Die luxemburgischen Vertreter haben mit den Delegationen aus Irland, Frankreich und Deutschland das Thema « Familie » bearbeitet : «  die Bedeutung der nationalen respektiv der europäischen Politik für die Familien, welche Erfahrung mit Armut haben ».

Die Militanten aus Luxemburg haben die Schwierigkeiten dargestelt, denen sie begegnet sind und die hauptsächlich vom geringen Einkommen, der Wohnungsproblematik und der Einweisung der Kinder in eine Institution bedingt sind.

Es hat sich gezeigt, dass die Schwierigkeiten der Gruppenteilnehmer in den andern Ländern ähnlich sind. Das hat es ermöglicht gemeinsam über Vorschläge nachzudenken, die es erlauben die wachsen-de Unsicherheit der Familien besser zu bekämpfen.

Diese Vorschläge wurden den verschiedenen Deputierten , die bei dieser Gelegenheit anwesend waren, in der Vollversammlung vorgelegt.

Von Luxemburger Seite aus konnten vier Volksvertreter zu uns kommen : Die Damen Tilly Metz und Mady Delvaux sowie die Herren Christophe Hansen und Charles Goerens.

Christophe J., Militant : « Es war eine schöne Erfahrung…es war gut organisiert. Es hat mir gefallen, den andern Leuten von ATD zu begegnen. Man hat nicht wirklich verstanden, wie die Abgeordneten arbeiten, wie sie uns bei den Problemen, welche die Wohnungsnot oder die Familie betreffen, helfen können, was sie aus dem machen werden, was wir ihnen vorgelegt haben, aber man hofft, dass etwas daraus entstehen wird. »