anläßlich
- des100ten Geburtstags von Joseph Wresinski, Gründer der Bewegung ATD Quart Monde, dessen Leben durch extreme Armut geprägt war
- von 60 Jahren Bestehen der Bewegung ATD Quart Monde
- des 30ten Jubiläums des ersten Weltweiten Tages zum Kampf gegen Armut und Ausgrenzung, 1992 von der UNO offiziell anerkannt als « Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut ».
Resultat der im Februar 2017 lancierten Kampagne « Aufruf zum Handeln » waren weltweit interessante Begegnungen, außergewöhnliche Events, lautstarke Bekundungen und zahlreiche Gelegenheiten um Solidarität zu zeigen.
In Luxemburg konnten wir seit dem 12. Februar auch solche gemeinsamen Momente erleben.
- Eines der herausragenden Ereignisse war sicherlich im März der Empfang ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin in der Maison Culturelle. Rund 40 Aktivmitglieder und Verbündete begrüßten sie mit Freude, Stolz und viel Emotionen. Ihre Königliche Hoheit, die Großherzogin, war auch unter den ersten 100 Unterzeichnern des weltweiten « Aufrufs zum Handeln ».
« Ich danke Père Joseph Wresinski für seinen Aufruf von 1987 und seine Entschlossenheit, Armut und Ausgrenzung zu bekämpfen »
- Besinnliches Nachdenken über diesen "Aufruf zum Handeln" und Unterzeichnung desselben erlaubte es den Aktivmitgliedern und Verbündeten der Bewegung die Persönlichkeit von Joseph Wresinski zu entdecken oder wiederzuentdecken und - jeder für sich - sein persönliches Engagement zu definieren.
Anschließend konnte der « Aufruf zum Handeln » auf Tour durch das Land gehen und von 169 Menschen aller Herkunft unterzeichnet werden, die sich uns im Kampf gegen Armut anschließen. Vielen DANK !
Ihre Unterschriften, Botschaften und Fotos wurden dem Mosaik der Unterzeichner des « Aufrufs zum Handeln » auf der ganzen Welt beigefügt.
- Im Sommer ist eine Gruppe junger Luxemburger zum DJYNAMO in den Niederlanden gefahren, ein internationales Treffen junger Mitglieder von ATD Fourth World. Dies hat die Gruppe weiter zusammen geschweißt und neue Ideen für die Zukunft wurden geboren.
« Für eine Welt die niemanden außer Acht lässt »
Veranstaltungen rund um den 17. Oktober,
Welttag zur Überwindung von Armut und Ausgrenzung
Eine Pressekonferenz und ein Stand zur Sensibilisierung in der Stadt Luxemburg Anfang Oktober lösten viele inspirierende Begegnungen zwischen den unterschiedlichsten Menschen aus, für die « niemand außer Acht gelassen werden sollte ».
Rund 30 Aktivisten und Verbündete konnten die internationale Dimension unseres Kampfes entdecken ...
durch den Besuch des Internationalen Zentrums der Bewegung in Méry-sur-Oise und des Trocadéro in Paris, wo 1987 100.000 Menschen dem Aufruf von Joseph Wresinski zum 1. Welttag zur Überwindung der Armut gefolgt waren.
Ein Besuch im « Dorf der Initiativen für eine andere Gesellschaft », einer öffentlichen Veranstaltung der Bewegung in Frankreich am 14. und 15. Oktober, bereicherte die Reise erheblich. Auf der Place de la République in Paris warteten verschiedene Themenbereiche auf die Besucher.
Der Themenblock « internationale Solidarität » bot Raum, über die Grenzen hinaus die internationalen Aktionen von ATD Quart Monde zu entdecken. In diesem Raum war es möglich, seinem Willen zum Handeln « für eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt », Ausdruck zu verleihen. Viele Teilnehmer, die nebeneinander ihre Meinung kundtaten, teilten die gleiche Hoffnung und den gleichen Ehrgeiz. Ein schönes Mosaik von Gesichtern!
Einige Aktivmitglieder und Verbündete unserer Gruppe trugen auch dazu bei, die öffentlichen Debatten im Dorf zu bereichern. Sie präsentierten während einer Sitzung unser Buch « Leben in der Familie - das ist unsere Hoffnung » und unseren Ansatz in Bezug auf das Recht, in der Familie zu leben. Ihr gut vorbereiteter Beitrag warf Fragen und Emotionen auf.
« Für eine Welt die niemanden außer Acht lässt »
17 Oktober, Welttag zur Überwindung von Armut und Ausgrenzung
Am 17. Oktober, dem Welttag zur Überwindung von Armut und Ausgrenzung, wurden die Besucher in der Agora des CCRN Neimënster empfangen. Dank des Web-TVs der Seite stoppauvrete.org, konnten die Feierlichkeiten in sechs Ländern sowie der UNO mit verfolgt werden, was uns ein Gefühl von Verbundenheit im gemeinsamen Kampf zur Überwindung der Armut vermittelt hat.
Zur Eröffnung der Ausstellung « Eine neue Menschheit ohne Elend wird das Licht der Welt erblicken... » ehrte uns Ihre Königliche Hoheit, die Großherzogin, mit ihrer Anwesenheit. Diese Ausstellung präsentierte inspirierende Ansätze zur Geschichte der Bewegung ATD Quart Monde und zum Engagement ihres Gründers Joseph Wresinski.
Einige künstlerische Kreationen, die im Rahmen der kulturellen Aktion der Bewegung in Luxemburg realisiert wurden, rundeten diese interessante Ausstellung ab, die während 3 Wochen für Besucher zugänglich war.
In ihrer Begrüßung anlässlich der Feierlichkeiten in der Kirche St. Jean in Luxemburg-Grund erinnerte die Präsidentin der Bewegung ATD Quart Monde Luxemburg an die Grundlagen unseres gemeinsamen Engagements, basierend auf dem folgenden Zitat von Joseph Wresinski:
« Das schlimmste Unglück des Menschen sind nicht Hunger und nicht lesen zu können, es ist selbst nicht die Arbeitslosigkeit. Das schlimmste Unglück des Menschen ist zu wissen, dass es Verachtung ist, die dich von deinen Rechten abhält, weil man dich nicht als Mensch wie jeder andere wahrnimmt, der Teilhabe und Verantwortung verdient.
Hilfe ist nicht gerechtfertigt, wenn sie nicht zukunftsorientiert ist. Langfristige Wohlfahrt ist die größte Ungerechtigkeit. Hilfe sollte ein Provisorium sein, aber dieses muss verkürzt werden, damit wahre Lösungen gefunden werden können ».
Im Anschluss rezitierten Menschen in schwierigen Situationen und solidarische Menschen rund um den « Aufruf zum Handeln » und das von der UNO für diesen 17. Oktober gewählte Thema.
… « Wir alle wollen handeln « für eine Welt, die niemanden zurücklässt ». Wir alle sind dem «Handeln gegen die Armut » verpflichtet. Nur wie können wir das tun?
Als Arme müssen wir zuerst etwas gegen die Armut tun, in der wir leben….. Gegen die Armut zu kämpfen in der Du lebst bedeutet auch, nicht aufzugeben.
Es heißt auch Hilfe abzulehnen die dir vorgeschlagen wird und die deinem Leben nicht gerecht wird. Es heißt den Anforderungen, die die Gesellschaft an dich stellt, entgegenzutreten. Aber wenn Du diese nicht akzeptierst, riskierst Du Vorwürfe, manchmal sogar noch schlimmer … »
Zu diesem Thema haben die Jugendlichen ihre Ideen in Form einer kleinen Szenerie vorgestellt und gezeigt, wie sie gemeinsam Lösungen finden, wenn ein anderer junger Mensch ausgeschlossen wird.
Nach diesen Momenten mit Erzählungen über das Leben derer, die gegen das unerträgliche Elend ankämpfen, hat ein unvergessliches Konzert die Anwesenden zum Träumen gebracht. Dieses Konzert unter dem Motto « Gemeinsam können wir das Elend beenden, lasst uns unsere Stimmen vereinen » war das Ergebnis einer Versammlung von Sängern und Musikern aller sozialen Schichten und unterschiedlichster Herkunft in einem Chor, um ihre Stimmen im Kampf gegen Elend und für den Respekt der Menschenwürde zu vereinen.
Unter der Leitung von Nicolas Billaux präsentierten Sänger der Chöre von Home Sweet Home, All In One Mamer, Out Of Office, Chor der Ministerien und Jubilate Musica mit Dynamik, Talent und Freude ein variiertes Programm von Liedern aus aller Welt die von Widerstand und Würde zeugten.
Abschluss eines langen und bewegenden Tages !
« Für eine Welt die niemanden außer Acht lässt »
25. Oktober 2017
La culture : socle de notre humanité
Während dieser Konferenzdebatte kam es zum verbalen Austausch zwischen Huguette Redegeld, Volontärin der Internationalen Bewegung ATD Quart Monde, dem Perkussionisten Paul Mootz und der Öffentlichkeit über folgendes Zitat von Joseph Wresinski:
« Kulturelles Handeln ist von größter Bedeutung. Sie ermöglicht es, die Frage der Ausgrenzung von Menschen radikaler zu stellen als es der Zugang zum Recht auf Wohnen, Arbeit, Ressourcen oder Gesundheit tut. »
Dieser Abend ermöglichte es, die Überzeugung des Gründers von ATD Quart Monde zu verstehen, dass Kultur Menschen in Armut befreit und verändert. Kulturelles Handeln im weitesten Sinne stellt einen Akt des Widerstands gegen Elend und Ausgrenzung dar; sie ermöglicht jedem, sich seines Wertes und seiner verborgenen Fähigkeiten bewusst zu werden und verbessert das Verständnis für die Realität, in der wir leben.
Im gemeinsamen Fazit mit dem Publikum wurde festgehalten, dass Kultur für Menschen in Armut kein unerreichbarer Luxus ist.
Bravo und vielen Dank an alle, die sich dafür eingesetzt haben, diese Kampagne zu nutzen, neue Freunde zu gewinnen um eine Gesellschaft aufzubauen, die niemanden ausschließt.
Vielen Dank an alle, die unseren Einladungen gefolgt sind und sich unserem Engagement in den letzten Monaten angeschlossen haben.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Spender, den privaten und öffentlichen.
